Kita 1

Find mal ne KiTa!


...in München wohlbemerkt, wenn du erst hergezogen bist und von diesem Großstadt-Leben noch keinen blassen Schimmer hast!
Als blauäugiges, naives Landei dachte ich  nicht, dass es ein Problem sein könnte.
Im Kaff marschierst du in die entsprechende Einrichtung, sagst denen ab wann du mit deinem Kind kommen magst, die freuen sich tierisch und alles geht klar.
Hier  im KITA-Mangelland wirst du genervt empfangen und mit wenig Hoffnung auf einen Krippenplatz und vielen Formularen verabschiedet (Städtische Version Kinder-Krippe).

Eigentlich wollte ich drei Jahre zu Hause bleiben, machte mir um das Thema Betreuung keine allzu großen Gedanken. 

Mit drei in den Kindergarten, bis dahin Urvertrauen stärken, Mama macht ALLES...Doch mehr und mehr kristallisiert sich heraus, dass Kind und Elternteil mehr eigene Freiräume und eigene Welten brauchten.

Obwohl es mir gleichzeitig sehr, sehr schwer fällt mein geliebtes Kind "abzugeben"(Kind jubelt wahrscheinlich und reißt beide Arme hoch!?;-)

Zusätzlich konnte ich nun in Erfahrung bringen, dass unser Kind bei Beginn der Kiga-Zeit fast vier sein wird wegen Stichtagen/Geburtstag etc. erst im September 2016 in den Kindergarten kommen kann.
Solange wollen wir das beide nicht in der derzeitigen Form.

Mein Hirn iss nur noch Matsch in Warteschleife....singen, Kochen, ständiges Wiederholen der immergleichen Sätze, Lieder und Rituale.

Fürs Kind mag ichs auch nicht. Denn das ist ein aktiver Zeitgenosse, braucht auch mal wen anders außer der Mama.

Ich sollte erwähnen, dass wir hier weder auf Tante, Oma & Opa noch sonstwas Vertrautes zurückgreifen können, um uns mal ein paar kurze verantwortungsfreie Minuten zu gönnen bzw. unserem Kind anderes Animationspersonal.

Schließlich brauchen nicht nur Mama und Papa mal ne Auszeit sondern auch Kinder.
Den Tag nur mit Mama zu verbringen kann himmlisch, herrlich, super und toll sein....oder auch das Gegenteil:

Höllisch wahnsinnig, krass anstrengend und nervend!

Und da beginnt Sie, die Suche...oder besser: 
die wenig aussichtslose Voranmeldung in sämtlichen Krippen des Wohn-Umkreises.
Die einen sind städtisch, die anderen kirchlich oder auch mal von anderen sozialen Trägern sowie rein privat oder durch Elterninitiativen vertreten.

Die städtischen machen mir wenig bis gar keine Hoffnung einen Platz zu bekommen, schließlich ist KIND schon 9 Monate und bis vor kurzem war es üblich kurz nach fraglich erfolgreicher Empfängnis auf der Matte zu stehen um anzumelden (mittlerweile werden Anmeldungen erst ab Geburt des Kindes entgegengenommen). 
Nun sind wir für 7 Einrichtungen auf der Warteliste, haben natürlich nur Absagen kassiert, warten und hoffen darauf nachzurutschen, um so noch an einen Platz zu kommen.

Schließlich melden sich alle überall an und auch wieder ab.

Die Kirchlichen können wir wahrscheinlich mit unserer dreifachen Konfessionslosigkeit wg. Kirchenaustritts, nie erfolgter Taufe und ebenso nicht getauftem Nachwuchs knicken...(kann mir jedenfalls keiner erzählen, dass die "Ungetauften" nicht unter den Tisch fallen).

Bleiben noch die Elterninitiativen, klein aber fein, nehmen nur wenige Kinder, bevorzugt natürlich Geschwisterkinder.
Bei den Privaten musste nicht immer lang warten...darfst aber auch kräftig zahlen.
Gibt sogar Krippen, die den Nachwuchs abholen und bringen (350€ Monatspauschale nur für denTransfer, wers hat!?)

Wir jedenfalls haben uns nach der heutigen Infoveranstaltung einer privaten Krippe, die öffentlich bezuschusst wird, gegen diese entschieden. 
Zu teuer, zu sehr puristisch und kühl, dafür mega vermarktet.
Catering...helle, große, neue Räume etc. blabla
Ich denke, es kommt auf andere Dinge an. Dem Kind ist es doch schnuppe wie die Räume geschnitten sind. Wichtig ist die Herzlichkeit, die Kinderfreundlichkeit, die Empathie...nette Erzieher, die engagiert sind und kompetent. Das kam dort heute leider nicht rüber.
Dafür aber die Vermarktung und die Geschäftstüchtigkeit.

Da wir keinen Streß haben und unseren Schatz weder loswerden wollen noch wegorganisieren müssen, lassen wir uns Zeit und informieren uns weiterhin, um ein besseres Gefühl zu bekommen, was WIR brauchen und wollen, was uns wichtig ist, was nicht so. Ich denke und hoffe, dass es dieses Jahr noch was mit der städtischen Kinderkrippe wird.

Solange bin ich froh,dankbar und glücklich, unseren tollen Zwerg so lebensfroh und gesund hier täglich rumhüpfen zu haben...auch wenn wir uns manchmal gegenseitig zur Weißglut treiben können.
Mein Kind ist die LIEBE meines Lebens, unser beider Herzenswunsch, der in Erfüllung ging!!!



MüDeJuLis
Dann sieht mich meine Tochter an, zeigt mir, wie bedingungslos ich lieben kann:-)