Kitasuche



Find mal ne KiTa

Teil II
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"Wie ging es denn nun eigentlich weiter bei Euch?"

"Habt Ihr einen städtischen KiTa-Platz bekommen?"

"Oder bist du nun doch zu Hause geblieben?"

Ich möchte all den lieben und hochgeschätzten Mamas aus meinem Geburtsvorbereitungskurs herzlich danken für diese Fragen.

Denn somit stand die Idee für diesen Post: "Find mal ne KiTa Teil II".

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Tja, wir hofften und warteten also auf Post, erhofften uns wenigstens eine Zusage von den 7 vorangemeldeten städt. Einrichtungen.

Da ich zu dem Zeitpunkt weder eine Arbeitsstelle in München vorweisen konnte (wie denn auch nach dem Umzug?) noch eine suchen, da ich ja keine Krippe hatte, schlug sich diese Tatsache natürlich im Ranking des Münchner Kitafinders negativ für uns nieder, wie ich heute weiß.

Vollzeitstellen der Eltern bringen mehr Punkte und dich somit höher auf der Warteliste nach oben.
Als unwissendes "Ding vom Dorf", deren Stelle sich noch im Saarland befand, hieß das wohl "sorry, no chance" oder auch "ab an der Herd mit Dir!"

Doch mal ganz nebenbei bemerkt, liebe Politik:

Wie um Himmels Willen soll ich denn arbeiten gehen, gerade erst hergezogen, wenn ich mich nicht rechtzeitig um einen KiTaplatz hier bewerben konnte?

Oder umgekehrt gefragt:

Wie soll ich denn einen KiTaplatz bekommen, wenn ich mich nicht um eine Arbeitsstelle bewerben kann, eben weil ich keine Betreuung fürs Kind habe?

Da beißt sich doch die Katze in den Schwanz...Kruzifix noch eins!!!

Während wir also auf die heiß ersehnten Benachrichtigungen warteten, besuchten wir diverse Musikgärten, PEKIP-Kurse, Montessori-Kurse, den Tierpark, diverse Krabbel- und Spielgruppen sowie andere Latte Macchiato Mamas, die ebenfalls gähnend nix besseres zu tun hatten als das Kind zu hüten *Ironie off*

Natürlich kassierten wir eine Absage nach der anderen und waren entsprechend geknickt. 

Nach einer Weile hörten wir von einer humanistischen KiTa...aha...mal schnell gegoogelt, angerufen, Termin vereinbart und angeschaut.
Unser beider Gefühl schüttelte innerlich den Kopf, nachdem wir eine Nacht drüber geschlafen hatten. Die Leitung hatte uns ein paarmal zuviel den Satz erwähnt:

"Also die kriegen schon öfters mal blaue Flecke, nicht, dass sie sich da wundern."
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Ich kann es nicht beschreiben, was es genau war, aber wir konnten das KIND da nicht hingeben, auch wenn wir den Platz sicher gehabt hätten.
(Ca. zwei Jahre später berichtete mir eine entfernt bekannte Mutter die ich traf, dass diese besagte Leitung versetzt worden wäre.) 

Weiter ging die Suche. 

Wir hörten von Freunden und Bekannten mehrfach Lobeshymnen von einer privaten KiTa, die zwar teuer sei, aber soooo dermaßen super, das solle man sich doch anschauen.

Gesagt, getan...zur Besichtigung hin.

KIND wie auch WIR waren begeistert, hatten dieses "Rundum-alles-stimmig-Bauchgefühl" und wollten einen Halbtagsplatz. 
Gab es angeblich nicht, obwohl auf der Internetseite klar ausgeschrieben.

Nach 14-tägigen Überlegungen und viel Rechnerei entschieden wir uns für eine Buchung bis 14 Uhr (das Mindeste was ging).

Wir zahlten zwar xyz-hundert € plus Verpflegung durch Frischküche, den Wäscheservice und bilinguale Erziehung in spanischer Sprache, aber wir waren zufrieden und sahen es als "Frühförderung" an.
Schließlich läßt man sein LIEBSTES ja nicht irgendwo bei irgendwem.

Nun wurde die Eingewöhnung mehrfach aufgrund von Krankheit der Gruppenleitung verschoben bis eine Ersatzkraft kam, die dies sehr liebevoll und kompetent übernahm. Das Kind stapfte fröhlich an ihrer Hand mit in die Gruppe und schaute sich für meinen Geschmack eine Millisekunde zu spät nach mir um.

Die Eingewöhnungszeit verlief völlig reibungslos, meinem Mutterherz fast etwas zu schnell, da ich, als ich irgendwann für 2 Std. nach Hause geschickt wurde, endlich raffte, dass mein Kind nun einen Großteil seines Tages ohne mich verbringen würde und ich ihm dabei nicht zusehen konnte....

Mittlerweile glaube ich, dass die Eingewöhnungszeit mehr auf die Eltern abgestimmt ist als auf das Kind ;-)
Mir jedenfalls wurde es ganz schön schwer ums Herz als ich zum ersten Mal wirklich ging, obwohl ich mich so sehr etwas Zeit für mich selbst gesehnt hatte.

Die Erzieherinnen waren sehr kompetent und herzlich. 
Pro Gruppe, in der 12 Kinder betreut wurden, waren es drei.

Es gab nichts zu meckern, bis die Leitung wechselte und damit auch andauernd das Personal.
Das ließ uns wirklich irgendwann stutzig werden und ich weiß bis heute nicht wirklich, was da los war. Die Laune des Personals, die Atmosphäre im gesamten Team ließ wirklich drastisch nach. 
Es verschwanden reihenweise Klamotten, obwohl diese mit Namen gekennzeichnet waren. Der Windelverbrauch war utopisch, doch das interessierte dort keinen.

Zunehmend wurde ich darauf hingewiesen, dass wir doch bitte pünktlich abholen sollten. Wir hatten mittlerweile, weil ich arbeiten ging, bis 15 Uhr gebucht.
Es hieß, wir sollten bitte bis 14.45 Uhr da sein, wegen des pädagogischen Übergabegesprächs und weil bis um 15 Uhr die Gruppen zusammengelegt werden, die Spätschicht begann und der Personalschlüssel ab dann geringer sei.

Aha!? 
Wieso zahl ich dann für 7-8 Std. Buchungszeit? 

Selbst wenn ich ab Punkt 7.30 Uhr "Bringe", und um 15 Uhr "Abhole", was ja schon zu spät wäre laut der KiTa, komme ich doch nach Adam Riese & Eva Zwerg lediglich auf 7 1/2 Std, oder!?

Achsooo, das bedeutet wohl 7-8 Std. Buchungszeit!?

Wenn ich nun jeden Tag 15 min. Betreuungszeit abrechne, die ich eher auf der Matte stehen soll, bloß damit mir von einer "Spieltante"    *sorry* mitgeteilt wird, dass das KIND gekackt, gespielt und gegessen hat, (was in unter einer Minute abgehandelt ist) dann finde ich das schon echt dreist! 
Denn so kommen pro Woche 1 Stunde 15 Minuten zusammen, die ich in Summe eher antanzen muss.

Ich war nie gut in Mathe, aber das sind für mich keine 7-8 Stunden Buchungszeit!

Zumal wir wie gesagt xyz-hundert € monatlich löhnten. 
Dafür erwarte ich auch was, tschuldigung>Dienstleistung!

Ebenso mit dem Verpflegungsgeld (Frischküche):
Wenn ich soviel zahle für gute Ernährung, erwarte ich mehr als Zwieback oder Grießbrei. 
Ebenso hätte ich mir gewünscht, dass der Beitrag in der Schließzeit und auch in der Eingewöhnungszeit angepasst wird. Das Kind kommt ja wochenlang gar nicht dazu, mitessen zu können, weil es bloß eine Stunde zum Spielen und eben Eingewöhnen da ist.

Wie dem auch sei, wurde mir dann auch noch in einem Elterngespräch mitgeteilt, dass ich ja die Einrichtung wechseln könne, wenn ich kein Vertrauen hätte und nicht zufrieden sei. 
Entsprechend unfreundlich wurde ich behandelt, weil ich gewisse Dinge erfragte und auch kritisierte. Bis hin zum nicht mehr gegrüßt, stattdessen ignoriert werden durch die Gruppenleitung.
Jegliche Klärungsversuche und Gespräche brachten rein gar nichts, da keinerlei Einsicht da war, alles nur schön geredet statt reflektiert wurde.

Uns wurde sogar des öfteren mehr berechnet, weil wir ja die Buchungszeiten nicht einhielten oder anriefen, dass es von der Arbeit aus kurzfristig später werden würde.

Sogar nach einem Unfall auf dem Weg zur Krippe, bei dem ich im Rettungswagen landete und somit leider verhindert war, wurde ich sehr barsch darauf hingewiesen, mein Kind doch bitte bis spätestens 14.45 Uhr abzuholen.
Sie hätte mich bereits mehrfach darauf hingewiesen und es sei schon echt oft vorgekommen!

Für uns war klar, dass da gewaltig etwas falsch lief in dem Laden. 
8-10 Erzieher wechselten in der Zeit den Arbeitgeber oder angeblich aus gesundheitlichen Gründen den Job.

Im Nachhinein erfuhr ich noch mehr unmögliche Dinge, die dort gelaufen sind. Auch vom Personal selbst hinter vorgehaltener Hand sowie von einigen Eltern mit mehreren Kindern, die davon absahen, erneut bei dieser Krippe anzumelden.

WIR haben mittlerweile einen städtischen Kindergartenplatz (sind froh diese private Krippe mit all dem Ärger, den hohen Kosten und den teils so schicken "Modeopfer-Leutchens" endlich los zu sein) und das KIND wie auch WIR sind wirklich mehr als zufrieden, einfach weil es da sehr herzlich, menschlich und realistisch zugeht. 
(Wir bekamen sogar jegliche Unterstützung und Hilfe angeboten, das Kind länger dort zu lassen, als einer von uns im Krankenhaus war. Ohne Aufpreis!)

Da gibt es meines Empfindens auch nicht diese "Very-Importent-Workaholic- Parents", die sich einen Mc Drive Schalter wünschen würden um ihr Kind schnell und effizient morgens loszuwerden.

"Bitte einmal das Menü "Ich mach selba gar nix mehr am Balg."
->Kind waschen, umziehen, wickeln, füttern sowie bespaßen, bis es möglichst müde und schon im Schlafsack wieder von Scheibe zu Scheibe zurückgegeben werden kann"!

Im städtischen KiGa jedenfalls hat mich noch nie jemand dumm angemacht, weil ich mal zu spät war, wie es im Münchner Nahverkehr ab und an einfach mal vorkommt.


Der städtische Kindergarten ist sogar mit xy-hundert € noch wesentlich günstiger als die private KiTa und wir könnten sogar ab 7 Uhr "Bringen" und bis 16 Uhr abholen.
Also bis 9 Stunden Buchungszeit. 

Da würd ich bei den V.I.P.s ja galaktisch utopische Unsummen für zahlen...Näääh!

Auch das Essensgeld wird nur dann berechnet, wenn das KIND auch wirklich da is(s)t!

Leider ist auch die Kinderbetreuung zum knallharten Business mutiert...die Elternbeiträge steigen, das Personal ist schwer zu bekommen.
Da stimmt irgendwas im Gesamtsystem nicht...interessiert aber keinen, obwohl Bayern ein echt reiches Land ist und die Kohle meiner Meinung nach da sein sollte, um jedem Kind eine KiTa Platz zur Verfügung zu stellen.
Die Prioritäten liegen leider anders...schade!
(In anderen Bundesländern sind die KiTa-Plätze kostenlos.)

Somit hat (gerade hier in Müchen) alles seinen Preis aber (fast) nichts mehr einen WERT ;-)

AMEN und gute Nacht 👼💖🙋💨


MueDeJuLis

Dann sieht mich meine Tochter an, zeigt mir, wie bedingungslos ich lieben kann 💓