Der
verschollene Ohrring
Sie liebte den Herbst, bunte Blätter tanzten von den Bäumen und das Rascheln
der Schritte durchs Laub war ein besonders schönes Geräusch in ihren
Ohren.
Das wärmende Licht der Sonnenstrahlen fiel leuchtend durch das goldgelb rote Blattwerk und wirkte wie ein Zauber. Es ludt zum Dahischweifen und Träumen ein.
Ihr ganz persönliches Projekt verlief mit großem
Erfolg, sie war mit Stolz erfüllt und fühlte sich prächtig.
Alte Interessen wurden wach.
Sie wollte wieder diese Lebensfreude spüren, ganz
FRAU sein, sich dem Fluß des Lebens hingeben und der LIEBE die Hand reichen.
Es war an der Zeit, diese alte, schwere und knarzige
Türe zu öffnen um langsam wieder Licht ins staubige Dunkel zu lassen.
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Der Ohrring!? Wo war er?
Alles andere war da, doch bei diesem Paar!?
Nur als SINGLE noch da.
Gerade erst gegönnt, wo war er nur…!?
Wo konnte er sein!?
Dieser lila-blau schimmernde Stein?
Drehen, wenden, schieben, suchen, leuchten,
krabbeln, tasten…durch den Abfluß konnte DER niemals passen.
Im Staubsaugerbeutel, nirgendwo fand er sich.
Sie tat, was sie konnte…vergebens…NICHTS!
Unruhig und hitzig, buppernd das HERZ, ließ ihrs
keine Ruhe, zu tief saß ihr Schmerz.
Es war nicht der Ohrring, das wurde ihr klar, die
Unruh wurd schlimmer, der GRUND war so klar.
Verloren, VERLUST, wo war er denn nur?
Wie konnte das sein? Ohnein, ohnein!
Sie war doch so achtsam, verstands einfach nicht.
Konnte rein gar nichts tun, nicht rasten, nicht
ruhn.
OHNMACHT, ja, die machte sich breit.
Dahinter verborgen, da lag großes Leid.
Es fand sich Erinnerung an andres, was GING.
Doch war dies und das auch bloß ein DING.
Die FRAGE dahinter WARUM? Und WIESO?
Es gab keine Antwort, das „schaffte“ sie so.
Wie konnte denn bloß einfach so etwas GEHEN?
Würde man es jemals wiedersehen?
Abgegeben, weg, weit fort, niemals mehr da….dreht
sich das Karussell der Gedankenschar.
Die Musik spielte weiter im Takt dazu, Gefühle kamen
mehr und mehr hinzu.
Ohnmacht und Wut, Angst vor Verlust…die Kontrolle
war weg, Sie hat es gewußt!
Schon damals war all die Bedrohung zu groß.
Alleine und schutzlos, so wurde sie groß.
Verkapselt in Trauer, vom Zwang abgeholt, versprach
der ihr Sicherheit und Kontrolle dazu.
Der Tod, er blieb draußen, mußte weiterziehen..doch
der Schaden beim Mädchen ist heut noch zu sehn.
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