30 Begriffe-Kreatives Schreiben


 


 30 Begriffe mit meiner 

Schreibfreundin Tanja Otto


Wir haben April 2021.

Wir alle befinden uns in einer nie dagewesenen Situation.

Wir alle sind es mehr oder minder Leid, über all diese Themen zu diskutieren und zu philosophieren, auf die wir ohnehin nicht direkt Einfluss nehmen können.

Wir merken, es braucht andere Themen, einen Ausgleich, einen gesünderen Umgang mit der Situation.

Wir wollen die Kreativität wieder aufleben lassen, uns verbinden und in den kreativen Schreib-Flow kommen.

Wir denken uns 30 Begriffe aus und senden uns jeden Tag einen zu.

Wir schreiben jeden Tag zu dem ausgetauschten Begriff mindestens 1 Wort, einen Satz oder eine Seite.

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1. Freude


                                                                                  Fredericke fehlt Freude.






2. Mut

"Liebe wird aus Mut gemacht, denk nicht lange nach, wir fahr´n auf Feuerrädern Richtung Zukunft durch die Nacht. Gib mir die Hand, ich bau Dir ein Schloss aus Sand. Irgendwie, irgendwo, irgendwann. Die Zeit ist reif..."

Ja, für was ist die Zeit reif?

Nenas Songtext "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" handelt von Mut, von Zukunft, von Liebe. 

Mutig sein.

Einfach alles riskieren.

Alles wagen.

Alles auf eine Karte setzen.

Seine Träume und Wünsche verwirklichen.

Leben fühlen, spüren, frei sein.

Für sich selbst und seine Werte einstehen.

Standhaft sein, auch wenn es unangenehm wird.

Auf dem Absatz kehrt machen, wenn man sich unwohl fühlt.

Nein sagen!

Nicht mitmachen, wenn alle mitmachen.

Mut kann darin bestehen, die Mutprobe als einzigster nicht mitzumachen und die vermeintliche Schwäche in riesengroße Kraft zu transformieren.

Heldenmut.





3. Himmel

Wie im Himmel, so auf Erden? 

"Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.

Alle Ängste, alle Sorgen sagt man, blieben darunter verborgen und dann, würde was uns groß und wichtig erscheint, plötzlich nichtig und klein."

(Reinhard Mey-Über den Wolken)

Von da oben haste den Überblick.

Abstand.

Komplett die Perspektive gewechselt.

Du guckst runter.

Ehrfurcht.

Ruhe.

Dankbarkeit.

Klarheit.

Lande.

Erde dich, verbinde dich mit Mutter Erde, der Natur.

Verwurzele dich, blicke in den Himmel und lass Dich sanft im Wind wiegen.

Du bist sicher.

Oben und unten, mit allem verbunden.





4. Horizont

Sie sitzt am Meer.

Der Sand ist noch warm von den Sonnenstrahlen des Tages.

Weich sinkt sie ein.

Wirft ihren Anker.

Ist ganz da im Hier & Jetzt.

Ihr Atem gleicht sich den Wellen an.

Der Wind weht durch ihr Haar.

Sie schließt die Augen und kriegt Gänsehaut.

Sie öffnet die Augen, blickt nach vorne.

Unendliche Weite und der schnurgerade Horizont.

Eine tiefe Ruhe breitet sich aus.

Breit und weit.

Alles ist gut.

Einfach sein.

Der Atem, der Wind, die Wellen und der Blick auf den Horizont.





5. Leichtigkeit

Luftig leicht wie eine Feder.

Langsam gleitet sie zu Boden.

Leicht.

Wie leicht ist sie?

Die Leichtigkeit des Seins?

Sind wir doch meist getrieben, haben immer was zu tun, zu denken, zu erledigen.

So leicht fällt uns das einfache Sein offensichtlich nicht mehr.

Täusche ich mich?

Oder erlebe ich mehr die Extreme?

Getriebene Innenstadt-Zombies, die sich durch die Rushhour drängeln, um gegebenenfalls gerade noch rechtzeitig beim Yoga aufzuschlagen.

Um dann, ganz achtsam, bewusst und hip die Leichtigkeit des Seins in den fancy Rabattcode-Klamotten heraufzubeschwören:-)





6. Worte

Worte können Wahres sprechen.

Worte können Taten folgen.

Worte können hart sein.

Worte können weh tun.

Wahre Worte oder Ware Worte?

Wortwahl oder gewähltes Wort?

Wie ich es mir wünsche:

Wähle deine Worte weise und stets mit Bedacht.

Denn meist hast du keine Ahnung, was das gesprochene Wort mit deinem Gegenüber macht.





7. Herzschmerz

Ihr Herz, es schmerzt, wenn sie nur daran denkt.

Es ist schwer, drückt und zieht.

Wie im Nebel.

Diffus.

Eng.

Sie kann nicht frei atmen.

Es liegt etwas auf ihr, bedrückt sie.

Schwer und schwerer.

Was kann sie tun?

Trauer, Verzweiflung, Angst.

Wie wird es werden?

Wie wird es sein?

Allein.





8. Bauchgefühl

Unser Bauch, unser Gefühl oder auch unser Bauchhirn.

Es existiert.

Nun auch wissenschaftlich bewiesen.

Kennst du das?

Die Prüfung naht und dein Darm reagiert schonmal vor Aufregung und schickt dich schnellen Schrittes aufs Klo?

Du triffst auf Menschen, bist in einer neuen Situation, einem dir noch unbekannten Land, aber es fühlt sich so gut, stimmig und vertraut an.

Dein Bauch "weiß" es intuitiv, bevor es dein Verstand rational einordnen kann.





9. Gelassenheit

Ich möchte gelassen an alledem vorbeigehen, ohne es zu hassen.

Ohne mich aufzuregen.

Ohne, dass mein Sympathikus durch die Decke geht.

Gelassenheit ist mein großes Ziel.

Denn als emotionales Vollblut, weiß ich all zu oft einfach gar nicht wie das geht.

Ge-lassen.

Nur zu gerne wäre ich die gelassene Mama, mit Nerven breit wie Bandnudeln, die ihr Kind vertrauensvoll und tiefenentspannt machen lässt.

Bin ich aber nicht und das ist okay.

Ge-lassen-heit.

Meine Lebensaufgabe.





10. Gehorsam

Der Duden sagt:

Adjektiv:

1.sich dem Willen einer Autorität unterordnend

"ein gehorsamer Untertan"

2.als Kind die Autorität einer Respektsperson anerkennend und ihren Forderungen sofort und pünktlich nachkommend; brav; folgsam

"die Kinder sind nicht gehorsam"

Ähnlich: anständig, artig, brav, ergeben

Mir wird schlecht, wenn ich das lese.

In der Magengegend wird es komisch und eng.

Mein Körper scheint sich an Düsteres zu erinnern.

Welches Bild sich da vor meinem Auge aufbaut. 

Fühlbar im Inneren.

Donnergrollen.

Dunkle Wolken ziehen auf.

Der Himmel ergießt sich in Strömen.

Entladung.

Ja, da warte ich drauf.

Auf die Entladung.

Den zivilen Ungehorsam.

Fühlen, was wahr ist, was

stimmig ist, und dann "Go for it".





11. Sternschnuppen

Sterne

Sie fallen vom Himmel und zeichnen ein magisches Bild.

Sie ziehen einen Lichtschweif hinter sich her.

Wünsch dir was.

Es hat etwas magisches bei sternenklarer Nacht in den Himmel zu schauen, die klare, kühle Abendluft zu atmen und die Sterne zu beobachten.





12. Mond

La Luna

Magisch wechselnd.

Zunehmend.

Abnehmend.

Voll.

Bewegt die Meere.

Ebbe und Flut.

Lässt dich nicht schlafen oder tiefer träumen.

Seine Lieben könnte man manchmal zum Mond schießen oder auch bis zum Mond und zurück lieben.

Mondschein...

Der Mond wirft dieses faszinierende blaue Licht des Nachts auf die Welt hinunter, das einen total in seinen Bann zieht.





13. Mohrenkopf

Ich höre meine geliebte Oma Rosa noch immer dieses Wort sagen, das mir als Kind ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert hat.

"Moohrekopp"

Kleine runde Knusperwaffel unten, weißer Zuckerschaum drauf und mit dunkler Schokolade überzogen.

Ganz oben gabs immer diese kleine Stelle, wo die Schokolade etwas dicker war.

Ein Traum.

Damals durfte man nicht nur diese leckere Süßigkeit noch in den Mund nehmen, ohne einen Shitstorm zu kassieren, sondern auch das Wort selbst.

Heute heißt es politisch korrekt "Schaumkuss".

Aber das ist für meine Kindheitserinnerung nicht korrekt.

Denn die lebt nur mit dem Wort "Mohrenkopf" wieder auf.





14. Flip-Flop

Sommer, Sonne, nackte Haut.

Draußen sein.

Flip-Flops tragen.

Hoffen, dass sie nicht reiben, um beim Sommervergnügen zu bleiben.




15. Hängebrücke

Da hängt sie, die Brücke.

Die hängende Brücke.

Die Brücke, die hängt.

Hängt ab, an zwei Punkten fixiert und wackelt dazwischen wie ein Kuhschwanz.

Ein Traum für jeden mit Höhenangst, für alle, die es wacklig mögen #nicht!

Ich höre rasselnde Ketten, sehe lose Holzbretter, die in zu großen Abständen befestigt waren.

Labilität, wanken, schwanken, taumeln.

Nix für mich.




16. Vorschlaghammer


Es gibt Dinge, die würde ich wahnsinnig gerne mal machen.
Draufhauen zum Beispiel.
Mit dem Vorschlaghammer ein ganzes eingerichtetes Zimmer zertrümmern oder auf ein Auto einschlagen.
Kannste kaufen oder dir schenken lassen.
Kein Scherz.
Wird bei "Joachim Österreicher" als Event angeboten.
Bis zu 4 weitere Schlägerfreunde können mitgebracht werden.
Ob die auch Extras erfüllen und Abbildungen beliebter Politiker, ätzender Kollegen, Chefs oder Schwiegermütter:innen an den zu zerstörenden Gegenständen anbringen können!?
Was ein Spaß, mit Erlaubnis ganze Möbel, Geschirr und Einrichtungsgegenstände mutwillig zerdeppern zu können.
Schreien, toben, schlagen, werfen, ausholen und gib ihm.
Alles rauslassen.
All den Zorn, die Wut, den Ärger und Verdruss.
Alle aufgestauten Aggressionen, das Gefühl der Ohnmacht und der scheinbaren Machtlosigkeit.
Es muss nicht gleich die Kündigung oder die Scheidung sein.
Raus mit allen Emotionen!





Auf Abwegen zum 17. Begriff

Als ich diese 3 Begriffe von Tanja untereinanderstehend las, musste ich sofort schmunzeln:
Achtsamkeit
Engel
WC-Bürste
Sofort war der folgende Satz da:
"Der Engel der achtsamen Klobürsten."
Da haste ganz schnell mal Kopfkino.
So lernt man übrigens effektiv und gehirngerecht.
Mit Sätzen, die sofort Bilder und Emotionen produzieren.

Dennoch wird hier jedem einzelnen Begriff noch die volle Aufmerksamkeit gewidmet;-)





17. Achtsamkeit


Stille.
Ruhe.
Innere Mitte.
Atmen.
Ankern im Hier & Jetzt
Ganz bei sich.
Achtsam.
Sein.





18. Engel


Mir fiel sofort diese wunderschöne Engelsfigur ein, die ich 2019 in der Theatinerkirche fotografiert habe.
Mit Engeln verbinde ich Schutz, Licht und unsichtbaren Beistand.
Vom Himmel gesandte Boten.
Immer da.
Begleiter an deiner Seite.




19. WC-Bürste


Sie ist nagelneu, die Klobürste.
Weiß und clean.
Wo sie steht wird regelmäßig gereinigt.
Es riecht nach Putzmittel.
Clean und frisch.
Wenn du dich mal wieder mit deinen Liebsten über Banalitäten gestritten hast, wartet sie auf ihren Einsatz.
Da wird die Wut beim Klo schrubben abgebaut mit gleich doppeltem Effekt.
Saubere Schüssel.
 Stress away.




20. Me(e)(h)r


Mehr Meer.
Mehr Meer geht immer.

Meerweh.
Sehnsucht, wenn du nicht da bist.
Herzschmerz und ganz große Vermissung.

Pure Freude, dich zu hören.
So vertraut.
Pure Freude, dich zu spüren.
Bewegt, klar, erfrischend.

Du spülst all meine Sorgen fort.
Du nimmst all meine Spannung weg.
Du lässt mich tief atmen und ganz bei dir ankommen.

Regeneration.
Transformation.

Tiefe Vertrautheit.
Wahrhaftigkeit.
Natürlichkeit.

Kommen & Gehen.




21. Seelensonnenmacht


Was für ein Wort.
So wunderschön und kraftvoll.
Seele.
Sonne.
Macht.
Lassen wir unsere Seele erstrahlen wie die Sonne!?
Kommen wir in die Selbstermächtigung zurück!?
Sind wir Herr oder Frau im eigenen Tempel?
Unser Körper, unser heiliger Tempel für unsere sonnige Seele.
Spüren wir den Ruf unserer Seele?
Tanken wir jeden Sonnenstrahl und lassen ihn uns nähren, unser System erfüllen.
Strahlende, goldgelbe Energie strömt in uns ein
Wir erinnern uns.
Unsere Seelen erinnern sich.
Wir wachen auf aus unserem kollektiven Schlaf.
Wir strahlen hell und heller.
Wir holen uns mit voller Strahlkraft unsere Macht zurück in unsere goldenen Seelen.
Unsere Seelensonnenmacht.



22. Traumleben


Hast du dir mal Gedanken darüber gemacht, wie du wirklich leben möchtest?
Was du brauchst, was deine Wünsche, was deine Träume sind?
Nach was sehnt sich dein Herz?
Wonach ruft deine Seele?
Was flüstert Deine Intuition?
Ich träume von einem Leben, das erfüllt ist.
Friedvoll & glücklich.
Verbunden mit empathischen Menschen, zugehörig und angekommen.
Lustvoll und lebensfroh lernend.
Voneinander, miteinander und füreinander.
In tiefer Liebe zur Mutter Erde, unserer Natur.
Mehr Meer.
Mehr Weitblick
Mehr aus sich und seinem Wesenskern heraus, für sich und andere.
Mögen alle fühlenden Lebewesen glücklich und frei sein.
Mögen alle fühlenden Wesen in Frieden miteinander leben.
Lokah samasta sukhino bhavantu.
Namaste




23. Lesebrille



Ludwigas lila Lesebrille lag lange neben dem Lesesessel.
Dort, auf dem runden Beistelltisch, direkt neben dem Buch.
Beschienen vom warmen Licht der Leselampe.
Ludwiga liebt lesen.
In ihrem Bücherzimmer sammelt sie all ihre Literatur.
Sie las einfach immer und überall .
Lesen ist ihre Passion.
Beruflich wie privat.
Lesen ist Liebe.
Ludwiga liebt auch ihre vielen bunten Lesebrillen.
Sie sind ihre notwendigen Begleiter geworden und finden sich nahezu überall.
Auf ihrem Kopf, am Brillenband, in ihrer Handtasche, auf dem Schreibtisch sowie auf ihrem Beistelltisch neben dem Lesesessel.
Die lila Lesebrille ist Ludwigas Liebste.




24. Trompete


Blasinstrument.
Gerne von Engelsfigürchen an Weihnachten geblasen.
Golden.
Edel und herrschaftlich.
Bläser sieht meist angestrengt aus.
So, als würden die Wangen zerbersten oder die Augäpfel austreten.
Roter Kopf.
Suspekt und faszinierend zugleich.




25. Lavastrom


Schwer und zäh.
Schwarz und stockend.
Orange und schnell.
Heißes Gestein ergießt sich aus dem Erdinneren.
Ein glühender Fluss.
Bahnt sich den Weg über alles hinweg.
Reinigung.
Natur.
Ausbruch.
Rauch und Asche.
Explosion.
Gase.
Mutter Erde verschafft sich Luft, bricht aus, lässt Dampf ab.
Aufgestautes platzt heraus und fließt ab.




26. Zimtschnecke


Zimtschnecken erinnern mich an meine Grundschulzeit und an meine Freundin Kathrin.
Ich glaube, mit ihr war ich zum ersten Mal im großen schwedischen Möbelhaus mit den vier gelben Buchstaben.
Damals, noch zu D-Mark-Zeiten.
Dort, im Bereich hinter den Kassen, im Schweden-Shop, da gab es sie.
Die kleinen Zimtschnecken im Vorratsbeutel.
Kurz im Backofen erwärmt und in den fluffigen Milchschaum des Cappuccino getunkt.
Noch heute verbinde ich das mit muckeliger Gemütlichkeit, guter Laune und viel Geschnatter.




27. Tunnel


Hineinfahren, Licht an.
Dunkelheit beleuchten.
Röhre.
Durch.
Dauer.
Enge.
Ängste.
Voran.
Wenden nicht möglich.
Weiter, so lange es eben dauert.
Soweit es eben ist.
Durch die Dunkelheit ins Licht.
Raus.
Frei, weit, hell und klar.
Durchatmen.









































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